Kawasaki, JP

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Sonntag, 27. April 2014

Besuch in der ersten japanischen Glasfabrik!

Unsere letzte Woche in Aja Glas ging gestern zu Ende. Punkt 22 Uhr war unsere Zeit hier vorbei und heute packten wir alles gemachte Glas erfolgreich in 5 Päckchen.

Ein spannender Tag war auch letzten Freitag, als wir mit Rie, einer Freundin, ein paar Glasstudios und eine Fabrik in Tokyo City besuchten. Zuerst  gingen wir in ein Casting-Schliffstudio. Es war ein hohes, schönes, lichtdurchflutetes Gebäude. Am Eingang war links ein Galerieraum und dahinter kamen etwa drei kleine Zimmer, als Studioräume zu nutzen. Daneben standen drei unterschliedlich große Öfen zum Glasschmelzen. Im anschließende Raum hatte gab es aller Art von Schleifmaschiene und dann kam das Büro und ein weiteres Zimmer mit zwei große Arbeitstischen,  zum Zeichenen und werkeln. Der Künstler dem das ganze Gebäude gehört, empfing uns gleich und erzählte das sie hier einmal die Woche Kurse für Jederman anbieten und ansonsten an unterschiedlichen Projekten Arbeiten. Von seinem nächsten, lagen viele bunte Glasscheiben, fein säuberlich sortiert am Boden in der Galerie. Sie sind für ein Fensterbild in einem Restaurant in Tokyo. Dann gab er uns noch einen Tipp, dass um die Ecke eine kleine Glasschleiferei zum rein schauen sei. Dort stellten sie traditionel geschliffene Whiskybecher, in den typischen Farben, Rubinrot und Blau, her. Danach liefen wir 10 Minuten weiter bis zur Glasfabrik Shotoku.

Shotoku ist ein mittelgroßer Betrieb mit 40 Angestellten. 30 davon sind Glasmacher die emsig um einen runden Hafenofen, mit mehreren Öffnungen glasmachten. In kleinen Teams arbeiteten sie gemeinsam, je an einem Produkt. Der erste bließ die Kölbel auf,  machte sozusagen die erste Glasblase an die Pfeife. Dann übernahm der zweite und holte mit dem Kölbel noch einmal Glas aus dem Ofen, dies bließ er anschließend in die Grafitform ein. Alle arbeiteten sehr dünn, millimeter genau und auch das Gewicht musste exakt stimmen. Um die Arbeitstationen der Glasmacher, lief eine art Mini - Sessellift, in welchen sie dann das Glas nach dem Einblasen abschlugen, der Einträger sammelte  daraus alle Gläser ein und brachte sie ins Kühlband. Im Schliff sprengten zwei Frauen die Kappen von den Gläsern und anschließend schleifen oder feuerpolieren andere Mitarbeiter die Mundränder. Dann kam die Qualitätskontrolle und die Verpackung mit anschließenden Lagerung im Keller folgte.

Der Sohn des Geschäftsführer führte uns durch die ganze Fabrik und Rie übersetzte uns alles. Das war purer Luxus, denn sie sprach Deutsch und Japanisch fließend. Im Anschluss zeige er uns noch den Schauraum, in welchem fein säuberlich alle Produkte aufgereit im Regal standen. Je ein Exemplar von jeder Sorte war zu sehen und eine schöne Miniaturabbildung ihres Hafenofens. Ihre Glasserie gefiel uns beiden sehr gut, sie war klar, fein und schlicht gehalten.