Queanbeyan, NSW

Queanbeyan, NSW

Samstag, 09. November 2013

Road Trip

Aus Melbourne starteten wir wieder glorreich spät, um 15 Uhr saßen wir doch endlich im Zug, welcher uns aus der Stadt brachte. Wir wollten nach Red Hill zu Gordens. Eileen Gorden, die Tochter schottischer Glasgravur Künstler, hat sich hier mit Ihrem Mann ein nicht kleines Glasstudio mit Galerie, Schleiferei und Metallwerkstatt aufgebaut. Sie, aus dem traditionellen Glasmacherhandwerk, bläst Teller mit harmonisch schönen Farbkombinationen. Ihr Mann dagegen, baut am liebsten Installationen aus Metall und Glas für den Garten.

Als wir spät abends bei Ihnen unangemeldet ankamen und auch noch eine Stunde nach Galerie Schluss, fanden wir keine Menschenseele mehr auf dem Hof. Nur ihre beiden Hunde leisteten uns Gesellschaft. Also bauten wir unser Zelt um die Ecke auf.  Am nächsten Morgen gab´s dann einen leckeren gemeinsamen Cafe bei Gordens und dann trampten wir auch schon weiter den Küstenweg in Richtung Lakes Entrance. Doch diesen Abend schafften wir es nicht bis ans Ziel. Ein Pärchen unterwegs bot uns an, eine Nacht bei ihnen im Bungalow zu schlafen. Klar, wir freuten uns, ein feines Federbett, mit eigenem Bad und leckerem Abendessen draußen beim Sonnenuntergang. Mandy und Allen gaben uns noch den Tipp, am nächsten Tag nach Wilsons Promonton zu gehen und uns die Berge und Küstenlandschaft anzuschauen. Gesagt - getan, Mandy setzte uns an der Straße aus und wir waren gewillt mit einem kurzen Abstecher an der Küste heute weiter zu kommen.

Das nächste Auto stoppte, zwei indische Jungs aus Melbourne in unserem Alter fuhren gerade nach Wilsons Promonton auf einen Tagesausflug. Gut, wir schlossen uns an. Beim Laufen quetschten wir sie über Indien aus und lernten ein wenig Hindi. Das war super, denn an Heiligabend fliegen wir nach Mumbai. Dann riefen wir Mandy noch einmal an und fragten, ob wir noch eine Nacht übernachten könnten? Klar! Die Jungs setzten uns dort ab und schon ging‘s ins Bett.

Am nächsten Tag schafften wir es nach Lake Entrance. Dort schauten wir uns das Studio von Norm an. Erst vor kurzem, nach dem Tod seiner Frau, brachte er die Werkstatt wieder zum Laufen. Von dort ging es am nächsten Tag, mit einer wilden Truppe von Rasenmäher schiebenden Männern im Schritttempo, ein kleines Stück auf der Karte weiter. Sie sammelten Geld für die Gesundheit der Männer und wollten mit ihrer Aktion den Rasenmäher vom südlichsten Punkt Australiens in den Norden schieben, Aufsehen erregen und lokal die Menschen erreichen. Verrückte Dinge!

Klar schoben wir den Rasenmäher am nächsten Tag auch 5 km. Entschieden uns dann aber weiter zu trampen. Laufen nach Canberra dauert doch zu lang. So stoppte unser vorletztes Auto. Annie war aus Dänemark nach Australien eingewandert und Bob, ihr Mann, ein leidenschaftlicher Marathonläufer. Er war im Alter von 61 Jahren schon mehr als 100 Marathons mitgelaufen, dadurch hat er sich die Nummer 4 in Australien unter allen Läufern gesichert. Das bedeutet, er muss nun kein Startgeld für folgende Läufe bezahlen und sein Platz ist sicher. Mit ihnen blieben wir über Nacht und kamen am nächsten Tag zu Harriet Schwarzrock und Matthew Curtis, wo wir bis Ende des Monats arbeiten werden.