Lindava, CZ

Lindava, CZ

Mittwoch, 03. Oktober 2012

Nach unserem zwei-Tage-Tramp-Trip sind wir nun seit vorgestern in Lindava bei Jiri Pacinek angekommen. Den Daumen raus in einem Land, dessen Sprache wir nun gar nicht verstehen, ist schon etwas Neues, da sind Wege zu Fuß und mit großem Rucksack nicht ausgeschlossen. Doch mit einem "Dekuji" ("Danke" in der Landessprache) bringen wir einige Fahrergesichter zum Strahlen. Bei Jiri und in ganz Lindava herrscht gerade die "Ruhe vor dem Sturm", denn morgen beginnt das große Internationale Glas Symposium hier und in Novi Bor, der Nachbarstadt. Also schrubbten wir heute den Boden in Jiri's Studio und brachten den Hof mit dem Besen zum blitzen. Gleich nach unserer Ankunft haben wir ein wunderschönes sauberes Gästezimmer mit einem großen Bett bekommen. So konnten wir am nächsten Morgen lang schlummern und dann Jiri und seinen Männern bei der Arbeit helfen. Die drei Männer, einer mit Latzhose, der andere gerne mit einer Zigarette im Mund und Jiri, der Boss, machen in dessen kleinem, aber feinem Glasstudio sehr große schwere Skulpturen: Pferdeköpfe, Frauentorsi, Fische und Menschenmasken mit den verrücktesten Gesichtsausdrücken. Ihre zwei Hunde schlummern entspannt vor dem Ofen und die Männer freuen sich, dass sie mit Mädels schäkern können und lernen uns nebenbei einige neue Wörter. Heute besuchten wir Ajeto, die Glasfabrik gleich um die Ecke. Dort zu zuschauen sei wie im Bilderbuch, sagte Louise. Erst nach ausgiebigem genauem Beobachten können wir wirklich entdecken, was alles los ist. Sechs Ofenöffnungen gibt es und etwa vier Teams mit je fünf Personen, die ein Stück nach dem anderen herstellen und nebenbei ihre Witzchen machen. Alle grooven zur Musik aus der großen Anlage mit. Das Feeling in der großen Ajeto-Hütte fesselte uns lange Zeit und wir konnten viele neue Dinge entdecken.