Riedau,AUT

Riedau,AUT

Montag, 29. Oktober 2012

 

"Wenn es am schönsten ist, soll man gehen" heißt es immer. Also verließen wir Novy Bor und Stepanek, bei dehnen es uns wirklich sehr gut gefallen hat. Wir hätten dort noch ewig bleiben können, aber es zog uns nach Österreich zu Paul Osterberger. Er war unser neues Ziel, wir kannten ihn aus der Glasfachschulzeit in Zwiesel, wo er öfters einmal reinspaziert kam und Abfall - Glasscherben in sein Auto lud. Paul hat auch in Zwiesel Glasmacher gelernt, aber vier Jahre vor uns und wir kannten ihn immer nur vom Scherben-hol-Besuch. Er hat sich etwas sehr geniales einfallen lassen und hierfür sein ganzes Studio selber gebaut, von der Wärmetrommel mit Staubsaugergebläse bis hin zur selbst geschweißten Arbeitsbank und eigens geschmiedetem Glasmacherwerkzeug.  Paul macht Wald-Glas und recycelt hierfür Glasscherbenabfall von Firmen und Studios. Die Scherben sortiert er nach Farben und wärmt sie in einem Ofen bis 500°C. Diese rollt er dann auf seine vorgewärmte Glasmacherpfeife auf, um sie dann sofort in der Wärmetrommel zu einer homogenen Masse zusammen zu schmelzen. Jetzt beginnt Paul mit dem normalen Glas Herstellungsprozess, aufblasen und formen. Wir probierten das sofort aus und es war wirklich nicht leicht die Masse auf eine gute Bearbeitungstemperatur zu bringen. Franca stellte schnell fest: „Super, jetzt sind wir Schmelzer und Glasmacher zugleich.“ Und nach der Mittagspause blies Louise noch ein zweites kleines Schälchen, aus Scherben. Unsere neuen kleinen Schalen sahen ganz anders aus, mit vielen Bläschen (Lufteinschlüsse durch die Scherben ), bunten Farben und sehr lebendig in der Form. Auch über alte Schulgeschichten, die Lehrer, die Ausbildung und Zwiesel zu quatschen, war für uns alle mal wieder eine feine Sache. 

Nach Österreich, geht es mit einem kleinen Abstecher nach Deutschland, morgen für uns weiter nach Murano/Italien. Mal sehen was uns Weibern die zukünftige Klosterübernachtung dort so bringt. Das ist ein Tipp eines Freundes, dort zu schlafen und in Italien sei dies auch üblich, hörten wir von daheim.