San Francisco, CA

San Francisco, CA

Donnerstag, 20. Juni 2013

Highway Nr. 1, ihn hinauf zu filzen bis nach Seattle ist unser Ziel für die nächsten Wochen. Unterbrechung gibt es natürlich viele. Bevor wir uns von L.A. aus auf den Highway begaben, besuchte wir noch kurz Joe Cariati in seinem Studio. Leider war er schon fertig mit glasmachen  für diesen Tag, dafür hatte er mehr Zeit zum quatschen. Joe macht sehr schöne Stücke, reduziert in Form und Farbe, die er sehr dünn ausbläst und technisch nahezu perfekt verarbeitet. Darum wäre es sehr interessant für uns gewesen ihn in Action  zu sehen. Er zählt zu der oberen Stufe der amerikanischen Glasmacher, selbst Apple findet ihn so gut, dass sie auf ihrer Homepage mit seinen Stücken werben.

Denn totalen Gegensatz dazu sollten wir bei unserem nächsten Halt sehen. Dieser war ungeplant und spontan in Harmony, der kleinsten Stadt von Californien mit der offiziellen Einwohnerzahl 18. Wir sahen am Highway einen Hinweis auf ein Studio und stoppen, Einwohner haben wir allerdings nur drei getroffen in der Zeit in der wir dort waren.  Als wir das Studio betraten, dachten wir uns gut kopiert von Jiri Pacinek, einen Tschechen bei dem wir im Oktober waren. Beim genaueren Hinsehen stellte sich prompt raus, das sind sogar Jiris Pferdeköpfe. Er war für einen kurzen Arbeitsbesuch vor ungefähr einem Jahr da. Eric Dandurand, der Besitzer des Studios, war genauso offenen und spontan wie unser Stop und machte gleich einen zweiten Arbeitsplatz für uns fertig. Wir machten zwei Tage Drinkgläser für ihn. Verkaufen tut er alles was das Glasherz begehrt: Glasfeilen, -stifte, -magneten, -kürbisse, -fotorahmen, -perlen, -ringe, Gebrauchs- und Abfallglas, aber auch eben große Skulpturen, wie die von Jiri Pacinek. Er hat neben seinen Kursen, die er hält auch immer wieder Glasmacher aus anderen Länder zu besuch, die Stücke in seinem Studio fertigen, welche er dann auch dort verkauft. Wir haben selten so eine Glasvielfalt zum Verkauf wie bei ihm gesehen, garantiert habe ich vorher irgendetwas vergessen aufzuzählen.

Zurück auf den Highway nach San Francisco fanden wir noch das Lundberg Glasstudio, sie produzieren Jugendstilglas mit sieben Glasmachern. Leider haben sie nicht gearbeitet, da Sonntag war, aber wir durften einen Blick in die Hütte werfen, die in einer alten Bäckerei untergebracht ist. Ausgeschaut hat sie wie eine von Italien.

Ari Metz hieß unsere nächste Kontaktperson, er arbeitet für Nicolas Weinstein, der sehr imposante Glasskulpturen macht und in San Francisco ist. Die Skulpturen werden meist aus Klarglasröhren mit Drähten zusammen gefädelt und erreichen ziemliche Größe. Montiert werden sie an der Decke in vielen verschieden Gebäuden, wo sie ihre volle Prachtwirkung entfalten können. Auch gewirkt hat die Stadt an sich die letzten drei Tage, bevor es wieder heißt: Back to the road!