Kawasaki, JP

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Sonntag, 13. April 2014

Fleißige Tage!

Unsere erste Woche im Aja Glasstudio ist nun rum, nur 16 Studen Arbeit tauschten wir gegen 22,5 Stunden am Glasofen ein. Arbeit bedeutet meist Glasscherben sortieren, sozusagen die Glasreste in Kristall-, Farben-, und Eisenkristallglas zu trennen. Die Stücke mit Eisenanteil werden zu grünem Glas eingeschmolzen, das Kristall bleibt Kristall und bei den Farben kommen nur bestimmte beim nächsten Schmelzvorgang wieder in den Ofen. Die Arbeit ist ganz ok, denn mit dem richtigen Hörbuch auf den Ohren, sortiert es sich ganz angenehm. Nebenbei halfen wir bei den üblichen kleinen Aktivitäten mit, wie das Studio kehren, Arbeitsbänke herrichten und Pfeifen wieder einsortieren.

Unser Tag sieht so aus, dass er um 10 Uhr morgens beginnt und bis 22 Uhr geht. So gibt es entweder drei oder vier Klassen pro Tag, je nach dem ob Unterricht ist oder sich Leute einmieten. Dazwischen liegen je 30min, in denen das Aja Team und wir das Studio schnell wieder auf Vordermann bringen: Die Arbeitsbänke herrichten, fegen und Wassereimer auswechseln, in den restlichen 15 Minuten können wir etwas essen. Den Unterricht machen Shusaku, Kenta oder der Meister selbst, Kenji Ito. Der jeweilige Lehrer betreut die Klasse und pro Arbeitsbank arbeiten zwei Personen im Team, in der ersten Hälfte der eine, dann wird gewechselt. Jeder der Schüler hat sein eigenes Projekt, an welchem er arbeitet. Kenji’s Klasse ist jedoch ein bisschen anders, er gibt zu Beginn der Stunde eine Demonstration und dann soll es jeder, so gut er kann, nachmachen. Zum Ende der Stunde zeigt er das Stück noch einmal, um so Fehler aufzuzeigen. Gleich am ersten Tag, als wir Kenji trafen, bekamen wir ganz plötzlich das Vergnügen an seiner Klasse teilzunehmen. Etwas schwierig, denn wir  wussten von dem ganzen Ablaufschema noch nichts und holten uns stattdessen ein Eis an der Ecke. Ohne die Anfangsdemonstration gesehen zu haben, gaben wir unser Bestes und bekamen doch ein paar ganz passable Stücke zusammen. In den anderen Unterrichtsstunden, probierten wir erst kleine Schälchen, dann machte Louise Becher mit künstlichem Riss und Franca fränkische Römerformen.

Das Aja Glas Studio ist in einer nicht allzu großen Lagerhalle untergebracht. Darin haben sie einen großen Ofen mit Kristall-, Grün-, Lila- und Schwarzglas. Nebenbei nutzen sie die Abwärme für Farb-, und Abtemperofen. Mit sieben Arbeitsbänken und den dazugehörigen Einwärmtrommeln, nutzen sie allen Platz. Hinzu kommt noch ein kleier Glasbläserraum und das Mini-Büro. Für die Schüler und die Einmieter des Studios gibt es einen extra Raum, direkt neben der Schleiferei, in welchem jede Person eine eigene Schublade oder Kiste besitzt. Die Mieter haben die Kisten und die Schüler die Schubladen. Im zweiten Stockwerk hat jeder des Aja-Teams einen kleinen Tisch mit Regal und wir unseren kleinen Raum mit Bad und einer Matratze.