Beijing, CHN

Beijing, CHN

Sonntag, 22. Juni 2014

Einmal auf die Große Mauer und zurück

Seit ein paar Tagen sind wir nun in Beijing und können bei Verwanten von Louise wohnen. Familie Kröll, sie leben hier seit ca. 2 Jahren und zogen mit Kind und Kegel aus Bayern nach China, als wir auf die Weiberwalz starteten.

Aus der deutschen Kolonialstadt Quingdao düsten wir Anfang letzter Woche direkt mit dem Zug nach Beijing und am Abend lud uns Familie Kröll gleich zum leckeren deutschen Abendbrot ein. Der Tisch war schmackhaft gedeckt mit selbstgebackenem Brot und Butter, dazu Käse, Knabberkabernossis und eine große Schale Salat. Das heimische Essen so fern von Zuhause war sehr lecker.

Am nächsten Tag starteten wir auf eine genialen Radltour durch Beijing‘s Innenstadt, vobei an vielen wichtigen Plätzen, Bauten und mitten durch das lebendige Treiben der engen Gassen. Wir hatten zwei Räder ausgeliehen, eine Karte und einen Reisefürher eingesteckt und stoppten an vielen Häusern, um uns die Geschichte der Stadt anhand der realen Häuser aus dem Buch vorzulesen.

Dann stand unser Ausflug an die Mauer an. Wir planten, von einem Einstiegsort über die Mauer bis zu einem renovierten Teil des Bauerwerkes ein paar Tage zu wandern. Doch es war schwieriger als gedacht. Mit dem Minibus fuhren wir in unseren Wunschort. Dort gab es jedoch keinerlei Einkaufsmöglichkeiten, um unsere Wasser- und Speisevorräte im Rucksack aufzufüllen. Also aßen wir erst einmal ein paar Bohnen mit Reis zum Abendessen und baten daraufhin die Wirtin uns 6 Portionen Reis in eine Plastiktüte zum Mitnehmen abzufüllen. Proviant für unsere Mauerwanderungsidee hatten wir damit schon einmal. Dann fragte Louise sie noch um Wasser und gleich bekamen wir jede Menge 0,5l-Wasserflaschen. Mit gefüllten Rucksäcken und Mägen versuchten wir uns über Stacheldraht und Felsen näher auf die Mauer zu ziehen, doch irgendwann ging es nicht weiter. Die Eingänge an den Wachtürmen waren mit Steinen, Stacheldraht und Bettern fest verriegelt und neben der Mauer hoch zu kommen war auch unmöglich. Immerhin war es ja ein 5-7m hoher Schutzwall des chinesischen Kaisers, um die Mongolen abzuwehren, natürlich kommen wir zwei Weiber dort auch nicht so leicht hoch.

Als es fast dunkel war, gaben auf und suchten uns unter den Pfirsichbäumen im Dorf einen kleinen Zeltplatz. Am nächsten Morgen genossen wir erst einmal eine riesige Portion Reis mit Pfirsichen und Zucker & Zimt zum Frühstück und wanderten durch das Tal über die Dörfer. Unser Ziel war ein touristischer Ort, in welchem die Mauerbesteigung 5€ pro Person kostet und wir über einen steilen Treppenaufstieg deutlich leichter auf das Bauerwerk gelangen konnten.

Oben angekommen war die Aussicht und der weite Blick auf andere Teile der Mauer sehr beeindruckend. So weit man sehen kann schlängelt sich das Bauwerk auf der Kuppe der Berge entlang. Unten wieder angekommen, wanderten wir Richtung Bus-Station der Stadt, zelteten auf dem Heimweg noch eine Nacht und fuhren dann am nächsten Tag, mit einem kurzen Abstecher am Olympiastation zurück zur Familie Kröll.